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Der womöglich beste Wildtier Fotospot in Namibia bietet dir unglaubliche Begegnungen und Fotomöglichkeiten im Onkolo Hide, professionelle Game Drives und lehrreiche Bush Walks.
Direkt anschließend an den östlichen Teil des Etosha Nationalparks befindet sich das Onguma Private Game Reserve am Namutoni Gate. Dort findest du den besten Wildlive Fotografie Spot in Namibia und kannst dich auf Augenhöhe mit den wilden Tieren begeben. In diesem Artikel erfährst du alles über das Onguma Private Game Reserve.
Erlebe zu Fuß die kleinen Dinge
des Busches.
Fotografiere und beobachte auf Augenhöhe wilde Tiere.
Gehe auf Safari im Game Reserve oder im Etosha Nationalpark.
An einer Akazienblüte riechen, den Dung eines Elefanten zerbröseln, Tierspuren identifizieren und Insekten aufspüren. Es sind die kleinen Dinge, die bei einem Bush Walk im Fokus stehen. Begleitet von dem süßlichen Duft der gelben Akazienblüten, durchstreiften wir mit unserem Guide Petrus zwei Stunden das Buschland des Onguma Game Reserve. Wir passierten zahlreiche riesige Termitenhügel. Dabei ist Vorsicht geboten. Nicht etwa wegen der krabbelnden Bewohner, sondern wegen der Nachmieter. Raubkatzen und Warzenschweine besiedeln gerne die unbewohnten Hügel.
Zum Glück hatten wir keine Begegnung mit einem wilden Termitenhügelbewohner. Im trockenen Gras entdeckten wir ein paar gut getarnte Heuschrecken. Weit entfernt graste eine Herde Zebras und in ausgetrockneten Dungkugeln versteckten sich Sandbienen. Tiere, die man bei einem Game Drive mit dem Auto nie entdecken würde. Doch sie bilden die Grundlage für alle größeren Tiere und ermöglichen einen geschlossenen und intakten Kreislauf der Natur. Deshalb haben sie unsere Aufmerksamkeit genauso verdient, wie der Leopard oder der Elefant.
Neben dem Begutachten der Hinterlassenschaften verschiedener Tiere versuchten wir uns auch am Spurenlesen. Ging hier ein Leopard, Gepard oder Wildhund spazieren? Gar nicht so einfach zu sehen. Und wann ging er hier spazieren? Schon vor einigen Tagen oder erst vor ein paar Stunden? Wir sind wahrlich keine Spurenleser geworden, aber unser Interesse für das Tracking von Tieren wurde auf jeden Fall geweckt.
Meine Tipps für deinen Bush Walk:
– Bringe einen Hut oder ein Capi mit, um dich vor der Sonne zu schützen.
– Ein Objektiv für kleine Insekten und Landschaften ist ein Muss. Für Sony Kameras kann ich das 24 – 70 mm GM empfehlen. Mehr dazu findest du bald in meinem Fotografie-Equipment Artikel.
– Eine lange Hose schützt dich vor Dornen und kratzigem Gras.
– Wasser brauchst du nicht mitbringen, du erhältst von deinem Guide eine Flasche mit einem Schultergurt.
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Onguma stand ein ganz besonderes Erlebnis an. Wir hatten für Vormittag zwei Plätze im Onkolo Hide reserviert. Der Hide ist ein Gebäude in der Erde, welches dir erlaubt, Tiere am Wasserloch auf Wasserhöhe zu beobachten. Wir wurden von der Rezeption am Campingplatz abgeholt und fuhren einige Zeit durch die Buschlandschaft des Game Reserve. Durch einen schmalen Gang geht es in das Gebäude hinunter. Zusammen mit einem Guide und zwei anderen Fotografen hatten wir nun zwei Stunden Zeit, das Wasserloch zu beobachten. Acht kleine, Fenster erlaubten uns flexible Blickwinkel auf das Wasserloch. Die Fenster werden nach außen aufgeklappt. Mithilfe der angebotenen Bohnesäcke konnte die Kamera ruhig am Fenster platziert werden. Es standen Getränke und süße Snacks zur Verfügung.
Viele Vögel und Insekten waren rund um das Wasserloch unterwegs und stellten ihre Flugkünste zur Schau. Blaue und rote Libellen schwirrten umher und machten in den Grashalmen Rast. Auch ein riesiger Geier gesellte sich dazu. Die Vögel und Insekten flogen teilweise richtig nah an den Fenstern vorbei und es ergab sich eine tolle Geräuschkulisse.
Nach einiger Zeit tauchten auch die ersten größeren Tiere auf. Eine Zebraherde stillte ihren Durst am Wasserloch. Dann trudelten ein paar Oryx Antilopen ein. Nach einer Weile gesellten sich zwei Knus und mehrere Impalas dazu. Ich war hin und weg von der tollen Szenerie und konnte mein Glück kaum fassen. Wir waren den Tieren so nah. Aufgeregt warteten wir, was als nächstes passiert.
Nachdem die Antilopen und Zebras ihren Durst gestillt hatten und im Busch verschwunden waren, beobachteten wir wieder die Vögel und Insekten. Bis plötzlich etwas in der Ferne auftauchte. Drei Elefanten näherten sich dem Wasserloch. Wir atmeten leise und konnten es kaum fassen. Riesige Elefanten standen nur wenige Meter von uns entfernt. Sie tranken und blubberten mit ihrem Rüssel im Wasser. Es schien ihnen richtig Spaß zu machen. Mit dem Fuß wühlten sie Matsch auf und schmissen ihn über die Körper. Dann folgte eine Schicht Staub. So sind die Dickhäuter gut geschützt gegen die heiße Sonne und Insekten.
Wir beobachteten die Elefanten etwa eine Stunde lang. Ein großer Bulle ging direkt am Hide vorbei, hätte ich die Hand aus dem Fenster gestreckt, hätte ich ihn fast berühren können. Da hört man schonmal kurzzeitig auf zu atmen. Die Zeit im Onguma Hide verflog wie im Flug und ich wünschte, ich hätte am nächsten Tag wieder dort sitzen können. Ich werde auf jeden Fall nochmal hinfahren.
Meine Tipps für den Onkolo Hide im Onguma Game Reserve:
– Nimm genügend volle Akkus für deine Kamera mit.
– Die Tiere können recht nah kommen, deshalb auch ein Objektiv mit kleinerer Brennweite mitbringen.
– Du brauchst kein Stativ, die Kamera kannst du ganz bequem auf dem Fensterbrett ablegen. Es werden auch Bohnensäcke zur Verfügung gestellt.
Im Onguma Private Game Reserve kannst du keine Self-drive-Safari machen. Im Game Reserve werden Sundowner Pirschfahrten angeboten. Die sehr professionell durchgeführte Safari war wirklich ein Highlight unserer Namibia Reise. Wir haben viele Tiere gesehen und am Ende den Sonnenuntergang bei Snacks und Getränken genossen. Tipp: unbedingt den Rooibos Gin probieren.
Es werden auch Game Drives in den angrenzenden Etosha Nationalpark angeboten. Diese finden immer morgens und nachmittags statt. Da wir zuvor schon drei Tage im Etosha auf Self-drive-Safari waren, haben wir keine geführte Pirschfahrt gemacht.
Das Game Reserve bietet für jeden Geldbeutel die passende Unterkunft an. Fünf luxuriöse Lodges, sowie zwei Campingplätze stehen zur Verfügung.
Wir haben unser Dachzelt auf der Tomboti Campsite aufgeschlagen. Die Campsite liegt mitten im Busch. Jede Campsite ist großzügig und verfügt über ein eigenes Waschhäuschen mit Toilette und Dusche, mehrere Stromanschlüsse, sowie über ein Spülbecken für dein Geschirr. Auf dem Grill kannst du dir dein Abendessen zubereiten.
Neben der Rezeption gibt es ein Restaurant und einen kleinen Shop mit Souvenirs, Eis und ein paar Lebensmitteln. Ein kleiner Pool und eine schattige Liegewiese laden nach einem langen Safari-Tag zum Entspannen ein.
Im Restaurant, mit Blick auf ein Wasserloch, kannst du dein Essen oder einen Sundowner genießen. Wenn du dort Essen möchtest, musst du bei der Reservierung des Tisches auch dein gewünschtes Gericht angeben.
Laura und Tobi haben diesen Namibia Reiseführer mit viel Herzblut geschrieben und ich kann ihn dir wirklich für deine nächste Reise nach Namibia empfehlen.